Florianiübung 2018

02.05.2018

Was ist eine gute Florianiübung - was oder wie ist generell eine gute Übung? Was können die Übungsteilnehmer lernen - und wie beschäftige ich sinnvoll ca. 65 Feuerwehr-Einsatzkräfte?

Diese und einige andere Fragen haben wir uns vor der Florianiübung 2018 gestellt und kamen für uns zu dem Entschluss, dass wir wieder eine Einsatzübung gestalten, die folgendermaßen ablief:

Übungsobjekt: Ein Abrisshaus mitten im Untermarkt, das an das Haus der Musik (Proberäume und Saal) unmittelbar angrenzt
Übungsannahme: Kellerbrand mit einer vermissten Person. In weiterer Folge breitet sich der Brand auf das angebaute Haus der Musik aus, indem sich mehrere Personen im 1. OG befinden. Die Nachbargebäude (Kindergarten und Turnhalle) sind ebenfalls gefährdet ...
Übungsgestaltung: Nebelmaschinen, Rauchbomben, verschraubte Kellertüren, Rauchgrenze, Hitze- und Brandherd ...

Einsatzübungen laufen bei der Freiw. Feuerwehr Kuchl so ab, dass die Übungsteilnehmer zwar den Zeitpunkt wissen und sich dementsprechend im Feuerwehrhaus befinden - alle anderen Daten und Fakten erfahren sie Sekunden vor der Abfahrt. Übungsleiter ABI Rupert Unterwurzacher (Ortsfeuerwehrkommandant) teilte dieses Mal junge Gruppenkommandanten als verantwortliche Fahrzeugkommandanten ein. Die Arbeit der Maschinisten wurde hingegen den sonst mit Führungsaufgaben betrauten Zugskommandanten zugewiesen. Auch die Atemschutzträger wurden vom OFK nach den eingeteilt. Dabei wurde auf die Tagesbereitschaft und auf den Ausbildungsstand der eingeteilten ATS-Träger Bedacht genommen.

Anschließend konnte es losgehen - Übungsbefehl für die FF Kuchl und LZ Jadorf: Kellerbrand im Markt 106, eine Person im Keller vermisst und eingeschlossen ...

Hauptaugenmerk wurde auf folgende Punkte gelegt:

  • Atemschutzeinsatz zur Brandbekämpfung und Personenrettung (es waren insgesamt 5 ATS-Trupps im Einsatz!)
  • Atemschutzüberwachung - in der Anfangsphase durch die jeweiligen Fahrzeugkommandanten, in weiterer Folge durch eine eigene, eingeteilte Atemschutzüberwachung
  • Leitern - es wurden insgesamt zwei 14 m, eine 9 m Schiebeleiter und weitere Steckleitern zur Anleiterbereitschaft und Zugang Dachgeschoss aufgestellt
  • Schützen der Nachbargebäude durch mehrere Hydroschilder (Wasserbezug Tiefbrunnen Wagnermigl und Druckerei Schönleitner)
  • Überdruckbelüftung im Keller (natürlich erst nach der Schaffung einer Abluftöffnung)
  • Vorgehen im 1. OG mit Schlauchpaket und Rauchvorhang. Nach Schaffung einer Abluftöffnung - ebenfalls Überdruckbelüftung
  • Rettung von insgesamt 7 Personen und anschließende Betreuung
  • Einsatzleitung bei Kommando Kuchl
  • Treffpunkt für freie Einsatzkräfte immer hinter Tank Kuchl (verbesserungswürdig)
  • Aufbau eines Atemschutzsammelplatz für die Versorgung der Geräte und Versorgung der ATS-Träger nach ihrem Einsatz mit Mineralwasser
  • Dokumentation der Übung durch Bilder an der Einsatzstelle und durch zwei Mitglieder in der Funkzentrale (Feuerwehrhaus Kuchl)

Bei der abschließenden Besprechung konnte Übungsleiter ABI Unterwurzacher feststellen, dass sämtliche Übungsteilnehmer beschäftigt waren, ja teilweise richtig geschuftet hatten, um die vielfältigen Aufgaben zu erledigen. Das Wichtigste: Alle - vom OFK bis zum Feuerwehrjugendmitglied - haben persönlich etwas gelernt. Die eingeteilten Fahrzeugkommandanten - Tank Kuchl: HV Rupert Unterwurzacher, Rüstlösch Kuchl: Lm Weichenberger Erich, Pumpe Kuchl: Lm Neureiter Stefan, Last Kuchl: V Brandauer Stefan und Pumpe 1 Jadorf: Lm Marchl Manfred, Pumpe 2 Jadorf: Bm Neureiter Christoph - hatten ihre Aufgaben hervorragend gemeistert und konnten auch ihre Eindrücke schildern. Dabei wurden selbstverständlich auch Verbesserungsvorschläge angesprochen.

Übungsbeobachter HBI Struber Johann und BI Mayr Christian zeigten ein sehr positives Bild vom Ablauf der Übung und auch Ortsfeuerwehrkommandant ABI Rupert Unterwurzacher freute sich über die Motivation der Übungsteilnehmer. Er zeigte sich mit dem Verlauf der Übung (richtige Entscheidungen, qualitativ hochwertige Arbeit, Engagement und Lerneffekt) mehr als zufrieden.

Herzlichen Dank an Musikobmann Thomas Rehrl für die gute Zusammenarbeit.

Bilder: OVI Marlene Unterwurzacher